Preprint / Version 1

Religionsfreiheit: Bangladesch

##article.authors##

  • Georg Evers

DOI:

https://doi.org/10.48604/ct.334

Keywords:

Bangladesh, religious freedom, country report, human rights, women's rights, violence against women, Christianity, forced conversion, discrimination, minority, religious persecution, Islam

Abstract

Fazit: Die Volksrepublik Bangladesch ist durch die Unterzeichnung des „Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte“ eine völkerrechtliche Selbstverpflichtung eingegangen. Sie verstößt mit den im Folgenden genannten Maßnahmen gegen die in diesem Pakt geschützte Religionsfreiheit. Bangladesch ist ein Land, in dem die grundlegenden Menschenrechte auf vielfältige Weise verletzt werden. Ein besonders krasses Beispiel ist die weitverbreitete Unsitte, Frauen, die nicht in der Lage sind, die versprochene Mitgift in eine Ehe einzubringen, die kinderlos bleiben, oder sich sonst „unbeliebt“ gemacht haben, dadurch zu „bestrafen“, dass man ihnen Säure ins Gesicht schüttet und sie damit bleibend verunstaltet. Auch sonst ist körperliche Gewalt gegen Frauen weit verbreitet und zeugt von einer von Männern beherrschten Gesellschaft, in der Kinder schon früh sehen, wie respektlos der Vater die Mutter behandelt und dann später diesem „Beispiel“ folgen. Die Regierung hat lange versucht, die Problematik der Gewalt gegen Frauen zu bagatellisieren, indem sie nur von Einzelfällen sprach. Erst als eine Stiftung für die Opfer von Säureattentaten von betroffenen Frauen gegründet wurde, die systematisch Listen der Opfer erstellte und dokumentierte, gelangte das Ausmaß dieses Problems in die Öffentlichkeit und brachte die Regierung zu gesetzlichem Handeln. Sie hat ein Gesetz verabschiedet, das für die Täter schwere Strafen bis hin zur Todesstrafe vorsieht. Angesichts der Tatsache, dass es in Bangladesch eine Reihe von Verstößen gegen die Menschenrechte gibt, müssen diese Verletzungen der Menschenrechte in der Öffentlichkeit angeprangert und deren Abstellung verlangt werden. Bei dieser Kritik muss allerdings beachtet werden, dass es starke Anstrengungen seitens der Regierung und innerhalb der Gesellschaft in Bangladesch gibt, ein friedvolles und harmonisches Zusammenleben herbeizuführen. Kritik von außen an der Menschenrechtssituation in Bangladesch sollte daher immer deutlich die Wertschätzung für die Leistungen des Landes erkennen lassen, Harmonie undFrieden unter den Religions- und Volksgruppen sicherzustellen, damit die berechtigte Kritik an Missständen auch als positive Anregung verstanden werden kann.

Downloads

Posted

2023-03-02