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Religionsfreiheit: Nepal

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  • Ali Al-Nasani

DOI:

https://doi.org/10.48604/ct.427

Keywords:

religious freedom, human rights, Nepal , religious minority, Buddhism , Christianity , Hinduism , religious persecution, discrimination , violence , caste

Abstract

Fazit: Die nepalesische Regierung ist nicht fähig, die angespannte Menschenrechtslage nachhaltig zu verbessern. Auch sieben Jahre nach Ende des Bürgerkriegs existieren grundlegende politische und soziale Menschenrechte in Nepal nur auf dem Papier. Trotz rechtlicher Gleichstellung haben religiöse Minderheiten unter Diskriminierung zu leiden. Die Jahrhunderte alte, zum Teil militante Dominanz des Hinduismus lässt sich nicht einfach per Gesetz abschaffen. Darüber hinaus sind Polizei und Justiz schwerfällig und korrupt. Zwar ist Nepals Regierung zumindest rhetorisch bemüht, Verbesserungen anzukündigen. Doch ist die Regierung zu schwach, diese auch landesweit umzusetzen. Dies gilt insbesondere für den Schutz religiöser Minderheiten in ländlichen Regionen. Zwar ist das Kastenwesen in Nepal per Gesetz abgeschafft, doch erkennt man am Familiennamen einer Person i.d.R. automatisch die dazugehörende Kaste.
Eine besondere Rolle für die Verbesserung der Menschenrechtslage obliegt der internationalen Staaten- und Gebergemeinschaft. Die nepalesische Regierung hat sich in der Vergangenheit immer wieder empfänglich für internationalen Druck gezeigt, da sie in hohem Maße von internationaler Hilfe abhängig ist. Daher sollten bi- und multilaterale Zusammenarbeit sowie das Engagement von Nichtregierungsorganisationen an eine spürbare Verbesserung der Menschenrechtssituation geknüpft werden. Insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden militanten Hinduismus in Indien, wird der Schutz der religiösen Minderheiten auch in Nepal zukünftig verstärkt auf der Tagesordnung stehen müssen.

Author Biography

Ali Al-Nasani

Ali Al-Nasani, geboren 1965 in Bonn, ist Diplomübersetzer und Afrikanologe. Er arbeitet seit vielen Jahren als Referent, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Journalist im Bereich Menschenrechte, zuletzt in Kathmandu/Nepal. In der Vergangenheit war er u.a. für die „Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum“ und für „Amnesty International“ tätig. Darüber hinaus hat er im Deutschen Bundestag und im Europaparlament zu Menschenrechtsfragen gearbeitet. Regelmäßig publiziert er zu Menschenrechtsthemen, u.a. im „Amnesty Journal“ und im „Südasien-Magazin“.

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Posted

2023-03-10