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Religionsfreiheit: Katar

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  • Christoph Marcinkowski

DOI:

https://doi.org/10.48604/ct.430

Keywords:

Religious freedom, religious minority, Qatar, Islam, Christianity, Hinduism

Abstract

Fazit: Katar hat den verbindlichen Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPbpR) vom 16. Dezember 1966, der am 23. März 1976 in Kraft getreten ist, weder unterzeichnet noch ratifiziert. Folgende Punkte können wir festhalten, die einer wirklichen Religionsfreiheit in Katar im Wege stehen:
– Das Gesetz erkennt Hinduismus, Buddhismus oder die Bahá'í-Religion offiziell nicht an. Die Anhänger dieser Religionen besitzen in Katar immer noch keine autorisierten Einrichtungen, in denen sie ihre Religion praktizieren können.
– Die Regierung unternimmt nichts zum Schutz des Rechts auf Religionsfreiheit, behindert diese aber auch nicht ständig.
– In der Praxis garantiert die Regierung in der Regel den rechtlichen und physischen Schutz der Religionsgemeinschaften.
– Es gab nur wenige Berichte über gesellschaftliche Missstände bezüglich der Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung. Prominente Persönlichkeiten haben sogar Schritte unternommen, um die Religionsfreiheit zu fördern. Allerdings gab es einige Fälle von Antisemitismus in den Medien.
– Die Konversion vom Islam zu einer anderen Religion wird immer noch als Apostasie betrachtet, welche mit dem Tode bestraft werden kann (obwohl dies bisher nicht vorgekommen ist).
– Missionstätigkeit für eine andere Religion als den Islam kann per Gesetz mit Gefängnis bestraft werden.
– Das einheitliche Gerichtssystem wendet islamisches Recht in Familiensachen (wie Erbrecht, Ehe, Scheidung und Sorgerecht für Kinder) auch auf Nicht-Muslime an. Diese unterliegen insbesondere in Fällen von Sorgerechtsfragen der Scharia. Im islamischen Recht kann der Zeugenaussage von Männern zu bestimmten Fragen mehr Gewicht beigemessen werden, als der
Aussage von Frauen.
– Die Regierung überprüft und zensiert ausländische Zeitungen und Zeitschriften hinsichtlich religiöser Inhalte. [...]

References

http://en.wikipedia.org/wiki/Freedom_of_religion_in_Qatar

http://www.freedomhouse.org/report/freedom-world/2013/qatar

Ausgangspunkt für jedes ernsthafte Studium von Katars Vergangenheit und Gegenwart ist Allen James Fromherz, Qatar: A Modern History by Allen James (London: I.B. Tauris, 2014). Ebenfalls gute Einführungen bieten Mehran Kamrava, Qatar: Small State Big Politics (Ithaca und London: Cornell University Press, 2013), Kristian Coates Ulrichsen, Qatar and the Arab Spring (London: C. Hurst & Co., 2014) und Ragaei El Mallakh, Qatar: Development of an Oil Economy (London, Routledge, 2014)

http://middleeast.about.com/od/qatar/tp/Current-Situation-In-Qatar.htm

http://www.refworld.org/docid/50210591c.html

http://www.dicid.org/english/aboutus.php

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Posted

2023-03-10